Bauernschlau
(Aus der Geschichtensammlung "Jus Primae Noctis et Castigatio")
Die Augusthitze stand schwül über den Feldern des Hegau, und ein nur lauer Wind hatte die letzten Tage feuchte Luft vom Bodensee herübergetragen.
Die Ernte würde heuer gut ausfallen fand Ritter Wilbert vom Mägdeberg der seine Ländereien inspizierte. Seine Bauern würden dieses Jahr keine Mühe haben ihren Zehnt zu zahlen, und reiche Ernte würde auch ihm die Scheuern füllen.
Es ging auf Mittag zu, und gerade hatte Wilbert die Wegkreuzung mit den drei hölzernen Pestkreuzen erreicht, als er in der Ferne eines Reiters gewahr wurde: wer war da in seinen Ländereien unterwegs? So wartete er bei den Kreuzen, bis der Reiter nähergekommen war, und erkannte alsbald Ritter Rembold vom Hohenkrähen in ihm.
Freudig begrüßten sich die alten Gefährten, denn schon so manchen Strauß hatten sie gemeinsam gegen die Feinde des Hegau unter dem Kommando von Landgraf Poppo von Nellenburg gefochten.
Die beiden Ritter hatten sich bereits einige längere Zeit nicht mehr gesehen, und so beschlossen sie der Mittagshitze gemeinsam zu entgehen und in einem nahegelegenen, kleinen Wäldchen Rast zu machen. Dort ließen sie die Erinnerungen vergangener Tage wieder auferstehen. Ohne Zweifel gehörten die Beiden zu den tatkräftigsten Rittern des Hegau.
Auch Rembold war hochzufrieden mit dem Stand der Frucht, und meinte, dass die Ernte dieses Jahr eine wahre Freude würde.
Über die Fruchtbarkeit des Landes kamen sie auf das Thema der Fruchtbarkeit ihrer Hörigen und Bauern, und Wilbert erinnerte sich, dass er wohl noch eine offene Rechnung mit dem Rembold hatte und sprach ihn darauf an:
„Wolltest du mir nicht noch meinen Anteil am Heiratszins für die Heirat der Gretel aus Weiterdingen mit dem Johannes aus Duchtlingen geben“, denn es war so Brauch, dass wenn die Brautleute aus Dörfern unterschiedlicher Herren kamen, diese sich denn Heiratszins teilten. Und Weiterdingen gehörte zum Mägdeberg, während Duchtlingen, obwohl näher am Mägdeberg, den Herren vom Krähen unterstand.
„Ich wüsste nicht mein lieber Wilbert, ist mir doch nichts von einer Hochzeit zwischen den beiden zu Ohren gekommen“, erwiderte der von Krähen erstaunt.
„Da seid ihr aber schlecht informiert, denn die Heirat hat wohl bereits im Mai stattgefunden, und Bauer Hildbolt, der Vater von Gretel, hatte mir gesagt, den gesamten Zins bei deinem Vogt Popelius bezahlt zu haben“.
„Davon weiß ich nichts …“, brauste Rembold auf, denn er witterte Betrug, blieb jedoch soweit besonnen, als dass er nur fortfuhr: „Wenn dem so sein sollte, dann wäre da etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen. Gib mir etwas Zeit, dann werde ich der Sache nachgehen“.
Einige Zeit noch lagerten sie im kühlen Wäldchen, machten sich dann aber bald wieder auf ihre getrennten Wege. Außerhalb des Wäldchens war es noch heißer geworden und so kehrten sie bald zurück die kühleren Gemächer ihrer Burgen.
Auf Hohenkrähen angekommen befahl Rembold seinen Vogt Popelius umgehend zu sich und befragte ihn zu dem Vorgang. Popelius seinerseits wusste aber nur zu berichten, dass zu Anfang Mai ein Dudo aus Duchtlingen bei ihm wegen einer Heirat zwischen seinem Sohn Johannes und einer Gretel aus Weiterdingen vorgesprochen hatte. In diesem Gespräch seien sie so verblieben, dass die gesamte Summe des Zinses dem Wilbert vom Mägedeberg gezahlt würde, der dann den gebührenden Anteil an den Herrn von Krähen weitergeben würde. Danach habe Popelius nichts weiter von der Sache gehört.
Noch am selben Abend ritt Rembold über den Kamm zum nicht allzu fern gelegenen Mägdeberg, und berichtete Wilbert von dem offensichtlichen Betrug den die Brautleute, bzw. ihre Väter an ihnen begangen hatten.
Nachdem die erste Wut verraucht war, beschlossen die beiden am nächsten Tag einige Knechte auszuschicken und die Schuldigen vor ihre Gerichtsbarkeit zu bringen. Die Verhandlung sollte auf dem Hohenkrähen stattfinden.
Am nächsten Abend fand sich Wilbert vom Mägdeberg auf dem Hohenkrähen ein, wo Rembold bereits hatte die offensichtlichen Betrüger in seinen Saal kommen lassen.
Während Johannes, der vermeintliche Bräutigam, unsicher von einem Bein auf das andere trippelte, standen die Bauern Hildbolt und Dudo ruhig vor ihren Richtern und warteten was auf sie zukommen würde. Hatten sie doch als Bauern schon manchen rauen Tag erlebt, und obwohl Unfrei, waren sie sich ihres Wertes für ihre Herren bewusst, gerade in der beginnenden Erntezeit. So dachten sie bei sich, dass mit Sicherheit keiner der Herren auf die Idee kommen würde sie für längere Zeit einzusperren. Und bis die Ernte im Herbst vorüber war, würde ihnen sicherlich etwas einfallen, wie sie sich aus der Situation herauswinden konnten. Zumal sie sich der Unterstützung des Abts Albrecht vom Kloster Reichenau sicher glaubten.
Hatte doch ein Prediger im Frühjahr in einer feurigen Rede versichert, dass die Macht der weltlichen Herren zu Ende ging, und allein der Herr im Himmel – und damit die ihn vertretene Geistlichkeit - Anspruch auf ihre tatkräftige Mitarbeit am Himmelreich Gottes, in der Form ihre Arbeit auf den Feldern verdiente.
Über den Sachverhalt mit dem Heiratszins nun von Rembold und Wilbert befragt, gaben sie auch frech zu, einen solchen nicht gezahlt zu haben, denn der Prediger Girolamo habe ihnen gesagt, dass das ´jus primae noctis´ in der neuen Welt Jesu Christi keine Gültigkeit mehr habe, und daher der Heiratszins hinfällig sei.
„Girolamo hieß der Prediger, sagt ihr?“, brauste Rembold auf, „… ich wusste doch, dass die Welschen hier nur Unfrieden stiften. Und dass die Reichenau schon seit langem versucht uns Rittern unsere angestammten Rechte zu beschneiden ist kein Geheimnis. Schon seit einigen Jahren versuchen sie mir Ehingen streitig zu machen. Schnell, holt mir den Kaplan Mesmer, er soll mir hierzu Rede und Antwort stehen“.
Kaplan Mesmer war ursprünglich selbst Mönch im Kloster Reichenau gewesen, lebte aber schon seit einiger Zeit auf dem Hohenkrähen als Beichtvater von Ritter Rembold.
Kurz darauf erschien der Kaplan, doch wusste dieser nur zu berichten, dass tatsächlich ein Prediger, dessen Name er jedoch als Savonarola erinnerte, vor einiger Zeit durch den Hegau gezogen, und in den Dörfern leidenschaftliche Predigten gehalten habe. Er sei ein Bußprediger, der jedoch nicht im Auftrag des Klosters handeln würde, sondern aus dem fernen Italien ins Alemannische gekommen sei.
„Sagt nun an, Kaplan Mesmer: stellt sich die Reichenau offiziell gegen das ´jus primae noctis´?“
Der Kaplan wusste um die politische Brisanz dieser Frage, und überlegte fieberhaft was er nun antworten sollte. Denn tatsächlich versuchten die hohen Geistlichen von St. Gallen, Konstanz und der Reichenau den Einfluss des weltlichen Ritterturms zugunsten der Kirche zurückzudrängen. Doch ein Infrage stellen des Gewohnheitsrechts des ´jus primae noctis´ von offizieller Seite, hätte leicht als Kriegserklärung seitens der Ritter aufgefasst werden können. Dies galt es um jeden Preis zu verhindern, zumindest wollte Kaplan Mesmer nicht als Auslöser eines solchen Ereignisses gelten. Er entschied sich daher dafür zunächst einmal Zeit zu gewinnen, in der der Rücksprach mit dem Abt Albrecht von der Reichenau halten konnte.
Also beschwichtigte der Kaplan, und bekräftigte: „Keineswegs ihr Herren … keineswegs stellt irgendjemand euer Recht in Frage, der Heiratszins muss gezahlt werden“.
Daraufhin kam es zum Aufruhr bei den Bauern und laut beschimpften sie den Kaplan, der aus ihrer Sicht sie nun verraten hatte. Rembold war es jedoch leid, und hieß seine Knechte die Bauern alle drei umgehend in den Kerker zu werfen.
Während sie weggeführt wurden stießen diese noch etliche üble Flüche und Verwünschungen aus, so dass Rembold seine Wut kaum zu bezwingen wusste. Doch mit ruhiger Stimme wandte er sich an Wilbert und meinte: „Die glauben sich ganz schön auf dem hohen Ross, und sind doch nur unfreie Bauern. Ich glaube es wird Zeit, dass wir in unseren Landen ein Exempel statuieren, bevor dieser Aufruhr um sich greift. Und wenn ich dieses Aufrührers aus Italien, Savonarola oder wie auch immer er heißen mag, habhaft werde, so soll er in meinem Kerker schmoren, bis er verfault“.
Wilbert stimmte ihm zu, und beide kamen überein, dass das Problem wohl nicht nur sie beide betraf, sondern wahrscheinlich auch die umliegenden Herren von Rosenegg, Blumenfeld und Randegg anging.
Während nun die Bauern in den darauffolgenden zwei Wochen im Kerker schmorten, stimmten sich Wilbert und Rembold mit den übrigen Rittern des Hegau ab, den Aufstand im Kern und mit aller Konsequenz ersticken zu wollen. Alle bekundeten sie ihre Unterstützung, Heinrich von Randegg und Bertram von Rosenegg genauso wie Otto von Blumenfeld, und auch ihr gemeinsamer Landgraf Poppo von Nellenburg versicherte ihnen in allem freie Hand zu haben.
Wilbert hatte inzwischen einen Plan ersonnen, den sturen Bauern eine Lektion zu erteilen. Denn es zeichnete sich ab, dass diese selbst unter der Folter kein Stück nachgeben wollten. Der Wanderprediger Savonarola hatte ihnen offensichtlich derart den Kopf verrückt, dass sie wohl lieber einen Märtyrertod gestorben wären, als auch nur ein Jota zurückzuweichen. Offensichtlich hatte er erfolgreich ihre Angst vor dem ewigen Fegefeuer geweckt, sodass sie vor weltlichen Schmerzen keine Furcht mehr zu haben schienen.
„Ich weiß, wie wir sie packen, ohne ihre Bauernkraft für die Ernte zu verlieren“, hatte Wilbert zu Rembold schließlich gesagt. „Lasst ihre Weiber herbringen, die sind oft vernünftiger als die Fanatiker welche die Kirche hervorbringt“.
So geschah es, dass alsbald Methild die Frau des Bauern Hildbolt, Hemma jene des Bauern Dudo und auch Gretel aus Weiterdingen auf den Hohenkrähen gebracht wurden, wo Ritter Wilbert ihnen eröffnete, dass, wenn der Heiratszins nicht gezahlt und das ´jus primae noctis´ nicht erfüllt würde, alle drei Bauern hingerichtet würden.
Die Weiber erschraken ob dieser Eröffnung und lamentieren darüber, wie sie denn dann als Witwen überleben sollten.
„Nun, dann zahlt den Zins den ihr schuldet, und vergesst nicht, dass dieser als Strafe nun in doppelter Höhe zu entrichten ist“, sprach Rembold von Krähen, wohl wissend, dass selbst nach einer guten Ernte, wie sie dieses Jahr ins Haus zu stehen schien, die Bauern nur schwer in der Lage sein würden die entsprechende Summe aufzubringen.
Dies wussten auch die Weiber, und versuchten die Ritter durch Wehklagen und untertäniges auf dem Boden werfen milde zu stimmen. Doch ließen sich diese dadurch nicht beeindrucken, und nachdem das Wehklagen einige Zeit angedauert hatte, erhob Ritter Wilbert seine Stimme und machte den Weibern einen Vorschlag:
„Wenn ihr den Zins nicht zahlen könnt, so gibt es nur noch einen anderen Weg für euch das Recht zu erfüllen: ihr alle drei unterwerft euch bedingungslos dem ´jus primae noctis´ so wie wir es in alter Väter Sitte ausüben werden“.
„Was genau soll das bedeuten, wenn wir doch den Zins nicht zahlen können“, meinte Methild die in ihrem Dorf als die Schlaue galt.
„Das Recht auf die erste Nacht haben unsere Vorväter durchaus in unterschiedlicher Weise gelebt. War es zu Beginn wohl die fürsorgliche Einführung der Braut in das Eheleben durch ihren Herren, so dass der Bräutigam am Tag der Hochzeit seinen Samen mühelos in ein frisch gepflügtes Feld säen konnte, so gab es auch Zeiten in denen wir als Herren euch Weibern halfen, euren Gehorsam gegenüber eurem Vater auf euren zukünftigen Ehemann zu übertragen. Symbolisch übergab euer Vater uns als seinem Herren das Instrument mit dem er euch üblicherweise in eurer Jugend gezüchtigt hatte. Und wir gaben dieses an euren Bräutigam weiter, der unter unseren Augen dann und in unserem Namen das Recht der ersten Züchtigung wahrnahm. So war gewährleistet, dass ihr fürderhin den nötigen Gehorsam eurem Ehemann gegenüber erbringen würdet.
Über die Zeiten dann boten wir Herren euch an stattdessen einen Heiratszins zu zahlen, wenn ihr dergleichen unter euch selbst regeln wolltet.
Wenn ihr nun also den Zins nicht zahlen wollt oder könnt, so bieten wir euch an, eure Männer auszulösen indem ihr dem Recht auf seine ursprünglich gedachte Weise genüge tut“.
„Wir sollen also in euer Bett steigen?“, entgegnete Methild in spitzem, herausfordernden Ton, dem Wilbert und Rembold entnehmen konnten, dass dieses Weib wohl ebenso störrisch war, wie ihr Mann. Umso entschlossener setzte Wilbert daher seine Erläuterung fort:
„Das sicher nicht, aber ihr werdet euch unserer Peitsche unterwerfen, denn eure Worte verraten euren Hochmut und dass ihr offensichtlich lange nicht gelernt habt Gehorsam zu erweisen. Wahrscheinlich noch nicht einmal gegenüber eurem Ehemann“.
Damit hatte Ritter Wilbert ins Schwarze getroffen, denn tatsächlich war Methild ein Weib, das sich selbst von störrischen Bauer Hildbolt nichts sagen ließ, und noch ehe sie anheben konnte, eine freche Erwiderung zu geben, fuhr Wilbert ihr über den Mund:
„Schweigt, oder ich verurteile euch sofort und lasse euch auf der Stelle ebenfalls in den Kerker werfen!“
Nun endlich hatte Wilbert sie so weit, wo er sie haben wollte, denn mit dieser Drohung war klar, dass damit alle dem Untergang geweiht wären. Nur selten kam ein einmal Verurteilter lebend wieder aus dem Kerker heraus.
Wilbert macht eine Pause und ließ seine Worte in den Weibern nachwirken. Doch Methild hatte verstanden, und noch ehe Hemma und Gretel etwas sagen konnten sprach sie: „Wir sind einverstanden, wir unterwerfen uns eurem Recht, wenn ihr uns versprecht, unsere Männer danach unversehrt freizugeben“.
„Das sei euch zugesagt doch nun geht und kehrt morgen Abend zur Vollstreckung hierher zurück. Wir erwarten euch sauber und in euren besten Gewändern; solchen die ihr auch zu den Festtagen tragt. Nun geht und kehrt in euch“.
Damit beendete Ritter Rembold die Verhandlung, und die Weiber kehrten zurück in ihre Dörfer, wohl wissend, dass sie am nächsten Tag für ihre Männer einen schweren Gang würden antreten müssen.
Am folgenden Abend hatte Rembold vom Hohenkrähen eine besondere Kammer im hohen Turm herrichten lassen. Er selbst und Wilbert würden den drei Weibern zeigen wer die Macht im Hegau besaß, und dies auf eine Weise, die jenen noch lange im Gedächtnis bleiben sollte.
Ordentlich herausgeputzt erschienen die drei Weiber denn auch am Abend, und wurden von den Knechten umgehend in die Turmkammer geleitet.
Dort fanden sie inmitten des Runds des Raumes einen mit einem Fell überspannten hölzernen Bock und wurden angewiesen auf Knien zu warten bis die Ritter erscheinen würden. Der Raum wurde von etlichen Fackeln in warmes Licht getaucht. An den Wänden hingen Ruten, Riemen und Peitschen. Dies war keine gewöhnliche Folterkammer, denn auch der Boden war mit weichen Fellen belegt und schwere rote Vorhänge waren vor die hohen Fenster gezogen. Ein kunstvoll geschnitzter Stuhl, einem Thron nicht unähnlich, stand auf einem Podest erhöht gegenüber dem Bock und war ebenfalls mit weichen Fellen versehen.
Die Ritter Wilbert und Rembold ließen die Weiber eine Weile lang alleine in dem Raum warten, die nun in ihrer offensichtlichen Verlassenheit ergeben dem Kommenden entgegensahen. Heute würden sie für ihre Männer büßen müssen, und selbst Methild erfasste nun eine Art von Demut, für die sie bislang nicht empfänglich gewesen war.
Sonst in der üblichen Weiberart geschwätzig, traute sich nun keine von den dreien irgendein Wort fallen zu lassen, und so war lediglich ein gelegentliches Flackern der Fackeln im Raum zu vernehmen, nur unterbrochen vom fernen Bellen eines Hundes.
Endlich wurden sie von der zunehmend unerträglichen Stille erlöst, als Wilbert und Rembold den Raum betraten. Ihrer Herrschaft angemessen hatten sie sich in prächtige Gewänder gekleidet, die ihre Autorität in aller Form zur Geltung brachten. Auch die Weiber hatten sich ordentlich gekleidet. Wilbert fiel auf, dass sowohl Methild als auch Hemma trotz ihres fortgeschrittenen Alters – sie mögen am Beginn ihrer vierzig Lenze gewesen sein – in ihren Leinenkleidern eine gute Figur abgaben.
Methild war groß, fast wie ein Mann, und ihre langen blonden Haare hatte sie zu einem Kranz um ihren Kopf geflochten. Demgegenüber war Hemma eine stämmige, kleine Frau mit großem, rundem Hintern, deren, von langen braunen Haaren umrahmtes, Gesicht immer noch eine gewisse Lieblichkeit ausstrahlte, die vermuten ließ, dass sie in ihrer Jugend eine gern gesehene Buhlin gewesen war. Die junge Gretel stand hingegen in der Blüte ihrer Jugend und es würde wohl nicht mehr lange dauern, bis ihrem Schoß ein Stall von Kindern entspringen würde. Fast wunderte sich Rembold, dass sie längst nicht schon von ihrem Johannes geschwängert, und mit rundem Bauch hier erschienen war. Doch noch war nichts davon zu erkennen.
Nachdem die Herren Ritter die Weiber ausgiebig gemustert hatten, brach Rembold die Stille und befahl als erstes Methild sich zum Bock zu begeben. Methild folgte Gehorsam, und beugte sich über den Bock, so dass ihr Hintern in geeigneter Höhe für die bevorstehende Züchtigung zu liegen kam. Während Wilbert die Hände und Füße von Methild an den vorgesehenen Stellen des Bocks mit Lederriemen fesselte, wies Rembold Hemma und Gretel an Methilds Kleid über ihren Po nach oben zu ziehen und so zu fixieren, dass dieser dauerhaft entblößt bliebe. Wie auch die anderen Bauernweiber trug Methild kein Unterkleid und auch sonst keinen Stoff, der ihren nun angespannten Hintern weiter bedeckt hätte.
Rembold stellte bei sich fest, dass dieser Hintern durchaus noch seine Reize hatte, und dachte an die Zeiten zurück, in denen seine Vorväter ohne zu zögern ganz andere Dinge mit so einem störrischen Weib wie Methild angestellt hätten.
Doch die Zeiten hatten sich geändert, und zumindest er würde die niederen Weiber nicht anrühren, hätten sie auch einen noch so verführerischen Arsch.
Natürlich war es nicht nur Methilds Hintern, der die Blicke Rembolds einen Moment lang auf sich gezogen hatte, denn da ihre Beine durch die Fixierung am Bock gespreizt waren, präsentierte sie gleichsam volle Schamlippen, die im Licht der Fackeln glänzten.
´Kaum zu glauben, welche Kleinodien sich unter den Kleidern dieser Bauerndirnen so verbergen´, dachte sich Rembold, wandte sich jedoch nun der Wand zu, an der die Instrumente der Züchtigung aufgehängt waren.
Methild schien ihm die Belastungsfähigste, und so wählte er eine nicht allzu lange Peitsche aus braunem Leder, die sich im runden Raum des Turmes gut würde handhaben lassen.
Die Delinquentin war inzwischen bereit, und so erklärte Rembold ihr und den anderen beiden Weibern, dass Methild nun vierzig Peitschenhiebe von ihm zu erdulden haben würde.
Kaum hatte er dies verkündet, begann er die Peitsche tanzen zu lassen, und wie er es erwartet hatte, hielt Methild die erste Hälfte der Hiebe tapfer aus. Mit jedem Hieb zauberte die Peitsche einen weiteren roten Striemen auf den festen Arsch von Methild, und als der letzte Schlag getan war, erglühte dieser im Schein der Fackeln, wie einst die Lava der Vulkanberge des Hegau in grauer Vorzeit erglüht haben mögen.
Mit weit aufgerissenen Augen und wachsendem, inneren Schrecken hatten Hemma und Gretel die Zeremonie verfolgt. Und nachdem Methild von Wilbert vom Bock losgebunden worden war, musste diese sich mit dem Gesicht zur Wand und weiterhin hochgeschürztem Kleid an die den Instrumenten gegenüberliegende Wand stellen, so dass ihr vor Hitze glühender Po weiterhin in den Raum hineinleuchtete.
Dann war es an der Reihe von Hemma auf den Bock gebunden zu werden und nun war es an Wilbert, die Zeremonie zu vollziehen. Auch Wilbert war von den immer noch vorhandenen Reizen des Bauernweibs durchaus angetan, waren ihm doch die etwas fülligeren Weiber die liebsten. Und Hemma streckte einen weichen, ausladenden Hintern in den Raum, nachdem sie auf dem Bock festgebunden war. Gerne hätte Wilbert einen tieferen Blick zwischen ihre Beine geworfen. Doch obwohl auch Hemmas Beine durch die Fixierung mit den Riemen am Bock gespreizt waren, verwehrte doch die Fülle ihres Hinterquartiers einen direkten Blick auf die Reize, die dort verborgen schlummerten.
Wilbert wählte eine kürzere, schwarze Peitsche, und ließ damit das Fleisch des ihm dargebotenen Wonnearschs erbeben. Hatte der stramme Hintern Methilds zuvor fast den Anschein erweckt, sich trotzig gegen die Peitsche stemmen zu wollen, so ergab sich der wogende Hintern Hemmas den Hieben in geschmeidigster Weise. Nach jedem Hieb konnte Wilbert beobachten, wie die Schwingungen, die durch die Peitsche angeregt wurden, noch eine Zeit lang nachbebten.
Hemmas Hintern rötete sich in erwartbarer Weise, wobei durch die größere Fläche ihres ausladenden Hinterteils auch das Feuer der Fackeln in entsprechend größerem Umfang widergespiegelt wurde. Hemma selbst hatte den Hieben und den von ihnen verursachten Schmerzen weit weniger entgegenzusetzen als Methild, und jammerte und flehte schon nach deren ersten Hälfte um Gnade. Doch das Wogen ihres Hinterns reizte Wilbert in einem Maße, dass er kaum geneigt war in seiner Intensität nachzulassen, und so musste Hemma bis zum letzten Hieb die wachsenden Schmerzen erdulden.
Auch Hemma musste, nachdem sie von Rembold losgebunden worden war, sich neben Methild an der Turmwand aufstellen, wo nun ihrer beider Hintern im Licht der Fackeln um die Wette leuchteten.
Voller Furcht, nachdem sie hatte verfolgen müssen, was die beiden älteren Weiber zu durchleiden gehabt hatten, ließ sich nun Gretel zum Bock führen. Auch sie wurde in gleicher Weise gebunden, und ihr Po kam eindeutig nach ihrer Mutter: klein und fest mit einem neckischen Tal zwischen den Hügeln ihrer Hinterbacken, die bereitwillig einen Blick auf ihre hintere Pforte freigaben. Auch ihre Schamlippen konnten sich nicht verbergen, und waren schutzlos im Licht der Fackeln preisgegeben.
Mit Blicken verständigten sich Wilbert und Rembold darauf, bei der jungen Gretel etwas mehr Gnade walten zu lassen, denn die betrügerischen Entscheidungen hatten mit Sicherheit ihre Eltern getroffen. Aber: mitgehangen - mitgefangen, auch sie musste die Peitsche spüren.
Abwechselnd traf also nun jeweils die Peitsche des Rembold und jene des Wilbert auf die festen Hinterbacken der Gretel, die alsbald zu schluchzen begann. Vorteilhaft dabei war es, dass Wilbert mit seiner linken Hand ebenso geschickt war wie mit seiner rechten, so dass die Hiebe abwechselnd einmal von links, und einmal von rechts auf die verlockenden Rundungen von Gretel trafen.
Schließlich war auch sie erlöst, und vom Bock losgebunden.
„Ihr Weiber habt heute die Strafe für eure aufrührerischen Männer getragen. Das ehrt euch, aber es verpflichtet euch auch, diese fürderhin auf eure Weise im Zaum zu halten. Wenn uns auch nur eine Klage oder Unbotmäßigkeit von euch und euren Familien zu Ohren kommen, so werdet ihr den Rest eures Lebens im Kerker verbringen.
Geht nun, eure Männer sind gelöst. Sie werden morgen freigelassen und zu euch zurückkehren“.
So sprach Ritter Rembold zum Abschluss, bevor er und Wilbert den Raum verließen, und die Knechte den Weibern eine Kammer zugewiesen, in der sie bis zum Morgen bleiben, und sich von der Züchtigung etwas erholen konnten.
Auf diese Weise ward also dem Recht Genüge getan, und für etliche Jahre kehrte Ruhe ein, denn schnell hatte es sich in den Dörfern des Hegau herumgesprochen, dass die Herren nicht mit sich spaßen ließen.
Libertineros 2023
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